So vielfältig glänzen Kunst und
Geschichte
Prenzlau. Das
Dominikanerkloster Prenzlau hat
schon viele große Ausstellungen gezeigt.
Zur Zeit läuft im Sonderausstellungsraum
des Museums ein besonderes Projekt unter
dem Namen Kaleidoskop, das bis zum
9. September zu sehen ist. Das Besondere
daran: Dort haben sich sieben Museen aus
Deutschland und Polen für eine Ausstellung
zusammengetan, die jeweils fünf für ihre
Sammlungen typische Objekte zeigen.
Sie werden immer wieder neu
zusammengestellt, sodass sich wie bei einem
Blick durch ein Kaleidoskop immer neue
Sichten auf die Exponate ergeben. Neben dem
Dominikanerkloster nehmen Museen aus
Angermünde, Bad Freienwalde, Schwedt,
Soldin und Stettin an dem Projekt teil. Um
die Kunstgegenstände dem Besucher besser
näherzubringen, hat jedes Museum seine
Objekte auf Bannern abgedruckt. Mit kurzen
Texten auf Deutsch und Polnisch werden sie
erklärt. Dazu stellte jedes Museum auf
diesen Bannern Sehenswürdigkeiten ihrer
Stadt vor. „Ziel ist es, die Besucher zu
ermuntern, auch unsere Partnerstädte zu
besuchen“, erklärt Cäcilia Genschow vom
Kulturhistorischen Museum des
Dominikanerklosters.
Die Beiträge des Kulturhistorischen Museum
erstrecken sich vom Mittelalter bis hin in
die Neuzeit. So ist eine Heiligenfigur, die
vermutlich den Jünger Johannes darstellt,
in der Ausstellung zu sehen. Diese wurde im
18. Jahrhundert aus Lindenholz geschnitzt.
Aus dem ehemaligen
Zisterzienserinnenkloster Seehausen ist ein
Messer mit einer Hundefigur aus dem 14.
oder 15. Jahrhundert in der Ausstellung zu
finden. Wie Genschow erklärt, wurden dort
von 1984 bis 1990 rund 20 000 Gegenstände
gefunden, die meisten lagen unterhalb der
Wasseroberfläche. Aus der Neuzeit sind ein
Sicherheitsventil aus dem Armaturenwerk
Prenzlau und ein Ölbild von Paul Gloede aus
dem Jahr 1953 zu sehen. Es zeigt
Abrissarbeiten in der vom Krieg zerstörten
Kreisstadt. „Uns war es wichtig, die ganze
Bandbreite der Sammlungsstücke unseres
Museums zu zeigen“, erklärt Cäcilia
Genschow.
Die Foyergalerie des
Dominikanerklosters ist den
Laienkünstlern vorbehalten, wie dem Maler
Tino
Nikolaus, der 1962 in Prenzlau
geboren wurde. Obwohl er die Malerei
hobbymäßig betreibt, besuchte
Nikolaus Workshops des berühmten
Malers Gary Jenkins und schloss sich als
Malschüler der Künstlergruppe
Sacharow-Slobinski an. Seine Ausstellung
der realistischen Malerei steht unter dem
Titel „Hoffnungsvolle Leichtigkeit“,
benannt nach einem Bild mit einem Mädchen
am Strand. Zum großen Teil besteht die
Ausstellung aus Landschaftsbildern wie
Küsten und Wäldern. Auf einem Bild hat Tino
Nicolaus, der als Lehrer arbeitet, das
berühmte Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“
von Caspar David Friedrich nachempfunden.
Damit man ihn nicht der Fälschung
bezichtigt, ist auch ganz groß sein Name
rechts in der Ecke zu finden. Seine Bilder
sind bis zum 30. September zu
sehen.
„Blaue Stunde“ zwischen Tag und Nacht
eingefangen
Die Exposition ist zugleich eine
Verkaufsausstellung. Dabei sind manche
Bilder, zum Beispiel die von Tino
Nikolaus, durchaus erschwinglich,
für andere in der Klostergalerie müssen
Kunstliebhaber richtig tief ins
Portemonnaie greifen. Denn hier, so erklärt
Genschow, stellen nur akademische Künstler
aus, die sich meist hauptberuflich mit
Kunst beschäftigen.
Claudia Marsal
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